Die Reise geht weiter
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Es ist doch wunderschön, was man alles auf dem Weg finden kann, wenn man, gerade an den Orten, wo man es nicht vermutet frisch der Nase nachläuft. Gold an der Silberküste. Pech an der Goldküste. Glück im Tal des Todes.
So auch unser Wilhelm. Sympathischer Genosse und Hauptfigur unserer herrlichen Erzählung, die eigentlich nur ein dahingeschissener Blog ist. Dies aber in sehr kluger und kritischer Gestalt. Ganz in der Tradition von großen Denkern wie Focault, Marx, Müller-Schöll und Vollassitoni (u.v.m.)
Nun, da unser strubbeliger Protagonist schon beinahe im Begriff war, die Segel zu streichen, seine Reise zu beenden, seine Kumpanen in die Wüste zu schicken, oder zu Sturm der Liebe, selbst anzuheuern als Handelsgewerbler, den Vertriebsgeist schon aus seinem freiheitlichen Vagabundengeist kläglich destilliert, den Koffer mit den Kurzwaren gedanklich schon gesattelt, gerade da, also eben noch zur rechten Zeit, ereilte ihn das Wechselrad des Lebens.
Eine fahrende Truppe überausgebildeter Yuppies erbarmten sich seiner. Sie wollten mit ihm an Fragen zu Gruppenbildung, Hierarchiedynamiken, Zwischenmenschlichkeit und vieles mehr arbeiten, und dies wollte der große Fürst auch bezahlen. Tandaradei. Das war ein Halo unter den lustigen Mimen.
Ihr Lager konnten die jungen Jecken in dem Dachstuhl des Kornspeichers aufschlagen, für einen Appel und ein Ei. Und die Zusage ihre kleine Posse exklusivst zu Händen des Fürsten zu extemporieren. Diese wurde getan und es wurde munter zu phantasieren begonnen.
Was ein patriarchaler Gang wäre, was den Körper aus seiner Mitte bringt und wie man einem Sexualdelinquenten noch gut Freund sein kann -- all dies ersPonnen sich die munteren Purschen* und Madeln in trauter Eintracht -- immer recht Nah am Hunger und an der Gunst des Fürsten. In einer Zeit vor und nach dem diktatorischen Selbstverständnis einer PiS-Regierten Kunstszene an der beschaulichen Mainstadt Frankfurt, aus der unser Protagonist stammt.
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